Große Protestaktionen im Oktober 2019
Diese Bilder haben sich für alle Zeiten in den Köpfen von Tierfreunden in ganz Deutschland festgefressen: Beagle, die in ihrem Blut liegen. Affen, die von brutalen Menschen in Apparaten festgeschnallt werden, damit sie wehrlos Versuche über sich ergehen lassen (wir berichteten).
Derartige Szenen aus einem Undercover-Video der Organisation Soko Tierschutz lösten im Oktober 2019 massive Protestaktionen aus. Durch diese kam es Mitte Januar erst zur Schließung des LPT in Mienenbüttel, kurz darauf auch in Hamburg-Neugraben. Behörden erließen damals ein Verbot der Tierhaltung.
LPT darf wieder öffnen!
Jetzt gibt es schockierende Nachrichten: Die Hamburger Justiz- und Verbraucherschutzbehörde teilte mit, dass das Labor in Neugraben ab Ende August wieder öffnen darf – allerdings unter strengen Auflagen. Konkret sollen Kontrollen verschärft werden, außerdem müsse künftig akribisch nachgewiesen werden, wie es den Versuchstieren gehe.
Auslöser ist eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Hamburg von Mitte Juli, durch die der Betrieb am Standort Hamburg grundsätzlich wieder erlaubt wurde. Maßgeblich war hierfür, dass vom LPT ein neuer Geschäftsführer, ein neuer Tierschutzbeauftragter und neue Tierversuchsleiter bestellt worden waren.
Tierschützer sind entsetzt
Ein Unding für Tierschützer, da das Gericht diverse Strafverfahren gegen das LPT, unter anderem wegen gefälschter Tierversuchsstudien, nicht abgewartet habe. Sie fürchten nun, dass die Neubesetzungen der Stellen „reine Kosmetik“ wären. Hamburgs Justiz- und Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina (Grüne) kündigte an, dass sich die Stadt auf Bundesebene für eine Verbesserung des Schutzes von Versuchstieren einsetzen wolle.