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Zecke auf Hundefell
© Shutterstock

Krank durch Zeckenbisse: Alles über Borreliose beim Hund

von Kristin Barling

am aktualisiert

Zecken sind Parasiten, die sich vom Blut von Wirbeltieren ernähren. Der Parasit lauert vor allem in hohem Gras und in Sträuchern und gelangt schnell auf den Körper des Hundes. Viele Hundehalter fürchten die Gefahr durch Zecken, denn die kleinen Spinnentiere sind dafür bekannt, Krankheiten wie Borreliose auf Mensch und Tier zu übertragen. Aber was genau ist eigentlich eine Borreliose, was sind die Anzeichen und was kann man tun, um den Hund zu schützen? Hier finden Sie die wichtigsten Antworten.

Was ist eine Borreliose und wie wird sie übertragen?

Die Borreliose, genau genommen die Lyme-Borreliose, ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit. Ursache der Borreliose sind die sogenannten Borrelien. Dabei handelt es sich um spiralförmige Bakterien, die bei etwa jeder dritten Zecke vorkommen. Die Bakterien sitzen zunächst im Darm der Zecke und wandern anschließend durch die Darmwand bis in die Speicheldrüse der Zecke. Durch einen Zeckenbiss werden die Bakterien auf den Hund übertragen. Nach der Infektion breiten sich die Borrelien nach und nach im Blutkreislauf des Hundes aus.

Wie erkennt man eine Borreliose beim Hund?

Im Gegensatz zu vielen anderen bakteriellen Infektionen kommt es bei einer Borreliose erst einige Zeit nach dem Zeckenbiss zu den ersten Symptomen. Häufig dauert es rund vier bis sechs Wochen, bis die ersten Anzeichen einer Erkrankung auftreten. Die zeitliche Verzögerung und die unspezifischen Symptome machen es häufig schwer, die Borreliose beim Hund frühzeitig zu erkennen. Typische Symptome einer Borreliose sind:

  • Der Hund ist müde, schlapp und antriebslos.
  • Der erkrankte Hund hat eine erhöhte Körpertemperatur bis hin zu starkem Fieber.
  • Selten bildet sich um die Einstichstelle eine ringförmige Hautrötung (Wanderröte). Diese ist häufig durch das Fell verdeckt.
  • Die Lymphknoten sind geschwollen.
  • Der Hund ist appetitlos und verweigert sein Futter.
  • In späteren Stadien können Entzündungen der Gelenke auftreten, die sich durch Lahmen, Muskelbeschwerden und das Vermeiden von Bewegungen zeigen.
  • Bei schweren Fällen können Nierenversagen und Herzversagen auftreten.

Symptome in späteren Stadien treten dann auf, wenn der Erreger vom Immunsystem des Hundes nicht komplett bekämpft werden konnte. Die teilweise schweren Symptome können auch noch Monate nach der Infektion auftreten. Wenn der Hund typische Anzeichen zeigt, insbesondere wenn er lahmt und Gelenkschmerzen an den Beinen hat, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, auch wenn der Zeckenbiss bereits längere Zeit zurückliegt.

Wie wird Borreliose beim Hund behandelt?

Die Therapie der Borreliose ist am erfolgreichsten, wenn die Erkrankung früh erkannt und behandelt wird. Zur Diagnose führt der Tierarzt zunächst eine Blutuntersuchung durch. Auch Untersuchungen der Haut und der Gelenkflüssigkeit können durchgeführt werden, um die Borrelien im Körper des Hundes nachzuweisen. Ist der Test auf eine Borreliose positiv, leitet der Tierarzt die Behandlung ein.

Die Borreliose wird medikamentös durch Antibiotika behandelt. Die Antibiotika bekämpfen die Bakterien in den meisten Fällen erfolgreich, sodass die Heilungschancen sehr gut stehen. Die Behandlung mit Antibiotika dauert in der Regel drei bis vier Wochen. Die Dosierung der Medikamente hängt vom Grad der Erkrankung, aber vor allem von der Größe und dem Gewicht des betroffenen Hundes ab. Die vom Tierarzt festgesetzte Dosierung der Antibiotika gegen Borreliose muss dringend eingehalten werden. Wichtig ist, dass die Antibiotika nicht vorzeitig abgesetzt werden, auch wenn der Hund keine Symptome mehr aufweist.

Ist eine Borreliose-Impfung beim Hund empfehlenswert?

Hunde können gegen Borreliose geimpft werden. Die Impfung wird umgangssprachlich auch als Zeckenimpfung bezeichnet. Diese Bezeichnung ist allerdings irreführend, da die Impfung ausschließlich vor der bakteriellen Borreliose schützt, nicht aber vor der ebenfalls durch Zecken übertragbaren Virusinfektion FSME. Die Ständige Impfkommission für Veterinärmedizin (StIKo Vet) rät zu der Borreliose-Impfung, wenn der Hund viel im Freien ist und ein erhöhtes Zeckenrisiko besteht, zum Beispiel wenn der Hund in einer Region lebt, in der viele Zecken den Erreger tragen.

Durch die Impfung werden Antikörper gegen die Borreliose-Bakterien gebildet, damit diese bei einem Zeckenbiss nicht in den Körper des Hundes gelangen. Idealerweise sollte die Impfung im Frühjahr verabreicht werden. Für einen vollständigen Schutz sind zwei Impfungen mit einem Abstand von drei Wochen notwendig. Welpen können ab einem Alter von 12 Wochen gegen Borreliose geimpft werden.

Wie kann man den Hund vor einer Borreliose-Infektion schützen?

Neben einer Impfung ist vor allem der Schutz vor Zeckenbissen beim Hund wirksam. Anti-Zecken-Halsbänder und Spot-on-Präparate sorgen durch chemische Substanzen dafür, dass Zecken den Hund gar nicht erst beißen. Kommt es doch zu einem Zeckenbiss, ist eine schnelle Entfernung der Zecken wichtig. Wird die Zecke schnell genug entfernt, kann sich der Erreger der Borreliose nicht auf den Hund übertragen. Untersuchen Sie Ihren Hund nach Spaziergängen im Freien daher regelmäßig auf Zecken und entfernen Sie diese schnell und gründlich.

Ist Borreliose vom Hund auf den Menschen übertragbar?

Borreliose ist nicht nur eine Gefahr für Hunde, sondern auch für Menschen. Anders als beim Hund gibt es für Menschen keine wirksame Impfung zum Schutz vor der Erkrankung. Ist Ihr Hund an einer Borreliose erkrankt, können Sie jedoch unbesorgt sein: Eine Übertragung vom Hund auf den Menschen ist so gut wie ausgeschlossen. Allerdings kommt es bei Hundehaltern häufig zu Zeckenbissen, wenn die Zecken beispielsweise im Fell des Hundes sitzen und über den Hund auf den Menschen gelangen. Auch aus diesem Grund ist ein Zeckenschutz beim Hund besonders wichtig.

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