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Mensch mit Ledermaske mit Hundeschnauze und Ohren

Petplaying ist ein beliebter Fetisch, den nicht jeder versteht

© Uwe Aranas / Shutterstock

Petplay: Polizei verbietet bestimmte Praktiken bei Christopher Street Day

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Als die Beamten auf diese Gruppe junger Männer treffen, wird es ihnen definitiv zu bunt bei der Parade. Dabei wollen die doch nur spielen …

Fetisch-Klamotten sind bei den Pride-Demos der LGBTQ-Gemeinschaft am Christopher Street Day (CSD) eigentlich ziemlich normal. Doch dieses Petplay ging der Polizei in Recklinghausen am vergangenen Samstag einfach zu weit. 

Für eine Gruppe menschlicher Hundewelpen unter den etwa 700 Feierwilligen gab es noch vor Beginn der Parade die rote Karte, weshalb es beinahe zum Eklat kam. Sie mussten ihren Plan für die ausgelassene „Gassi-Runde“ ändern und durften nicht mitfeiern. Verstoß gegen das Vermummungsverbot!

Verbot für Hundemasken bei CSD

Grund war ihr Outfit, denn neben Halsbändern und Handschuhen tragen sie spezielle Hundemasken mit Ohren und Schnauzen. Die etwa 30 als Hundewelpen verkleideten Teilnehmer mussten zurück auf ihren Platz.

Wegen der Hundemaske habe die Polizei den Petplayern die Teilnahme verweigert, so der Verein „Rheinfetisch NRW“. „Andernfalls würde es zur Anzeige kommen und die gesamte Demonstration beendet.“ Dennoch bleibt alles friedlich.

„Hundewelpen“ bleiben friedlich

Für „Pup Twixx“ alias Kai (28) aus Köln ist das Verbot trotzdem unverständlich, wie er BILD gegenüber erklärt. „Mich gibt es als Puppy nicht ohne Maske. Das gehört zur großen, vielfältigen Gemeinschaft einfach dazu.“ Außerdem stellt er klar:

„Und natürlich hätten wir keine sexuellen Handlungen vollzogen.“

Überraschendes Nachspiel

Am Montag rudert die Polizei dann überraschend zurück. Die Entscheidung hätte anders lauten müssen, heißt es. Das Tragen der Masken hätte „in diesem konkreten Fall gestattet werden müssen.“ Doch damit nicht genug: „Die Polizei Recklinghausen bittet die Teilnehmenden deshalb um Entschuldigung.“ 

2018 hatte der damalige Innenminister Herbert Reul (CDU) die Rechtslage nämlich anders gesehen, für ihn fiel das Tragen von Masken in diesem speziellen Fall schlicht unter die Meinungsfreiheit

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