Es sind keine leichten Zeiten für Haustierhalter, aber auch Tierheime: Infolge der Corona-Pandemie, getoppt von der aktuellen Weltlage und der Inflation, spitzt sich vor allem die finanzielle Lage der Herrchen und Frauchen immer weiter zu.
Sämtliche Produkte rund ums Haustier werden nicht nur deutlich teurer, sie sind häufig auch gar nicht mehr verfügbar. Da bedeutet die Anpassung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), die am 22. November 2022 in Kraft tritt, für viele einen großen Sorgenpunkt mehr.
Haustiere bald nur noch was für Reiche?
Tierschützer fürchten daher nicht ganz unbegründet, dass sich immer mehr Haustierhalter gezwungen sehen, ihre geliebten tierischen Begleiter abzugeben. Die dann wiederum in den jetzt schon völlig überfüllten und überlasteten Tierheimen landen.
Auch wenn eine Befragung der Wamiz-Leserinnen und -Leser zeigt, dass Haustierhalter lieber selbst zurückstecken würden, als am Haustier zu sparen, sind die Kosten für viele einfach nicht tragbar: Um bis zu 20 % steigen die Tierarzt-Behandlungskosten mit der neuen Gebührenordnung.
Ist eine Tierkrankenversicherung die Lösung?
Viele Experten und Tierschützer raten daher zu einer Haustierkrankenversicherung, die die Behandlungskosten je nach Versicherungstyp zu großen Teilen übernimmt:
Laut Marktforschungsunternehmen Nordlight haben aktuell rund 30 % der Hunde- und 23% der Katzenhalter eine entsprechende Tierkrankenversicherung abgeschlossen. Doch die Experten sehen hier aufgrund der aktuellen Lage noch viel Luft nach oben.
Aus einer Umfrage des Unternehmens geht hervor, dass die Abschlüsse von Hunde- und Katzenkrankenversicherungen in nächster Zukunft deutlich ansteigen könnten. Demnach denken rund 30% der Halter von Hunden und Katzen darüber nach, eine Krankenversicherung für ihr Tier abzuschließen.

Wamiz hat nachgefragt
Wamiz hat bei einschlägigen Versicherungen wie Allianz, Agila und Helvetia nachgefragt, ob sich eine entsprechende Entwicklung bereits jetzt abzeichnet und die Versicherungsexperten sind sich einig: Aktuell lasse sich noch keine genaue Prognose dazu machen, ob durch die neue Gebührenordnung die Abschlusszahlen steigen.
Allgemein scheint die Nachfrage bei allen befragten Versicherungen jedoch stetig zu wachsen. Genaue Rückschlüsse auf die steigenden Tierarztkosten wird man aber wohl erst in 6 bis 12 Monaten ziehen zu können. Dabei dürfe man jedoch auf keinen Fall die aktuell finanziell angespannte Lage vieler Haustierhalter vernachlässigen, wie die Helvetia betont:
Gut möglich, dass viele Herrchen und Frauchen die Preisentwicklung selbst erst einmal abwarten möchten.
Doch eines steht wohl fest: Egal, ob Hund oder Katze, ein Haustier ist für die meisten ein vollwertiges Familienmitglied und bislang ist kaum jemand bereit, am Wohlergehen der Tiere zu sparen.