Der 20. September 2022 ist ihr Schicksalstag: An diesem Abend werden sieben winzige Katzenbabys in Hamburg eiskalt ausgesetzt. Die sind etwa vier Wochen alt, noch viel zu jung, um ohne ihre Mama überleben zu können. Außerdem sind sie viel zu mager und leiden unter gefährlichem Katzenschnupfen, wie ihre verklebten Augen anzeigen.
Obwohl die Kleinen dringend ihre Mama und tierärztliche Hilfe bräuchten, entscheidet sich ihr Halter für eine andere, eine schnelle Lösung. Er tut die Katzenbabys einfach in eine blaue Plastikwanne und stellt sie neben Mülltonnen im Harburger Stadtpark ab. Dann verschwindet er wieder.
Katzenbabys im Stadtpark ausgesetzt
Gegen 20.30 Uhr werden die Katzenwelpen entdeckt und der Finder bringt sie umgehend ins Tierheim Süderstraße. Seither kümmern sich die Mitarbeiter vom Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) um die Kleinen, die nun von Hand aufgezogen werden müssen. Eine traurige Angelegenheit, denn selbst die liebevollste menschliche Pflege kann ihnen die Mutterkatze nicht ersetzen.
Und auch die wird jetzt leiden – nicht nur, weil ihr ihre Welpen fehlen, sondern auch, weil sie „nun dringend in eine Tierarztpraxis gebracht werden muss, um ihren Milchfluss zu beenden“, wie Dr. Urte Inkmann, die tierärztliche Leitung und Tierheimleitung des HTV, erklärt.
HTV hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung
Der HTV wird nun Anzeige gegen Unbekannt erstatten und bittet die Öffentlichkeit um Hinweise auf den oder die Täter. Wer hat etwas gesehen oder wem kommen die Katzenbabys bekannt vor? Da in diesem Fall möglicherweise der Tod der Kleinen billigend in Kauf genommen worden ist, drohen den Verantwortlichen eine hohe Geldstrafe oder auch eine mehrjährige Haftstrafe.