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Hunde beim Geschlechtsakt
© Shutterstock

Krebs bei Hunden: Tumor durch Geschlechtsverkehr übertragen

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht am aktualisiert

Es gibt nur wenige Krebstypen, die zwischen Tieren verbreitet werden und die meisten davon betreffen Muscheln. Nun ist es Forschern erstmals gelungen, die Geschichte des übertragbaren Hundekrebses (Übertragung und Mutation) näher zu beleuchten. Es handelt sich um die nachweislich älteste vorkommende Krebsform.

Was ist das Sticker-Sarkom?

Der sogenannteTransmissible Dog Cancer (CTVT) oder Sticker-Sarkom ist eine sehr seltene Form von Krebs, die von Tier zu Tier übertragen wird. Jetzt gelang Wissenschaftlern der Nachweis, dass sich ein sog. Ur-Typ auf einen einzigen Trägerhund zurückführen lässt. Dieser lebte vor etwa 6200 Jahren in Zentral- oder Nordasien, wahrscheinlich in China.

Von diesem ausgehend verbreitet sich der Krebs zunächst in Europa und vor rund 500 Jahren schließlich auch in Amerika, Afrika und Indien. Als neue, veränderte Veriante kommt die Krankheit im 18. Jahrhundert wieder nach Europa zurück und ist noch ansteckender als zuvor. Die Forscher schreiben:

„Es ist die älteste, erfolgreichste und vielfältigste Krebslinie, die in der Natur bekannt ist. Sie hat sich über die ganze Erde verbreitet und ihre Tumore in Tausende Hunde gestreut.“

Symptome, Diagnose und Behandlung

Hat ein Hund diesen Tumor, so befindet sich oft eine rötliche Masse in der oberflächlichen Membran der Vagina oder des Penis. Diese kann bei Erregung austreten. Häufig sind auch Blutstropfen in der Vorhaut oder in der Vagina vorhanden, dann leckt das Tier in der Regel die betreffende Stelle immer wieder.

Die Diagnose dieses Tumors wird durch physikalische Tests an den Fortpflanzungsorganen des Hundes oder durch Röntgenaufnahmen von Brust und Bauch (bei Verdacht auf Metastasierung) gestellt.

CTVT wandert selten in andere Körperregionen, ist aber in der Regel progressiv – wobei gelegentlich eine spontane Regression vorkommt. Bösartige Varianten werden operativ entfernt oder per Strahlen- und Chemotherapie behandelt – mit vielfach positivem Ergebnis.

Bemerkenswerte Odysee: Studie zeigt Mutation des Tumors

Die Forschergruppe unter der Leitung von Elizabeth Murchison und Adrian Baez-Ortega vom Department of Veterinary Medicine der Cambridge Universität konnte aus dem Tumorgenom von insgesamt 546 Hunden eine Art Stammbaum der genetischen Mutationen des Krebses erstellen.

Besonders interessant ist dabei, dass der Tumor über die Zeit an Aggressivität verloren hat: Das Genom scheint sich im Laufe der Jahre nahezu stabilisiert zu haben, und heute ist das Neoplasma nur noch selten tödlich. Heutzutage unterscheiden sich Tumore genetisch so stark vom ursprünglichen Krebs wie heutige Hunde von ihrem damaligen Vorfahren. 

Ausführliche Informationen zu Krebs bei Hunden
 

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