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Dackel mit Dackelblick
© Shutterstock

Geheimnis um unwiderstehlichen Dackelblick endlich gelüftet

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht am aktualisiert

Einfach zum Dahinschmelzen ist er, der berühmte „Dackelblick“, den nicht nur Dackel, sondern alle unsere Hunde so drauf haben. Forscher konnten nun belegen, dass Hunde ihn extra für den Menschen perfektioniert haben. Genau genommen ist es ihr ganz spezielles Erfolgsrezept seit tausenden von Jahren.

Hundeblick und aller Ärger ist vergessen

Wenn uns unser Hund mit diesem ganz besonders treuen Blick aus weit aufgerissen Augen anschaut, dann haben wir Menschen eigentlich bereits verloren. Denn diesem speziellen „Dackelblick“ können wir einfach nicht widerstehen. Sofort wird gestreichelt oder ein Leckerli rausgeholt und aller Ärger ist vergessen.

Dackelblick als echtes Erfolgsrezept

Er imitiert das Kindchenschema

Dieser ganz spezielle Blick entsteht, weil Hunde ihre innere Augenbraue anheben können. Bezeichnet wird dies als „AU101“. Dadurch wirken die Augen größer und das ganze Gesicht des vierbeinigen Mitbewohners kindlicher – und da wir Menschen auf das sogenannte Kindchenschema instinktiv stark reagieren, hat das Tier leichtes Spiel. Denn durch diese Schlüsselreize wird das sogenannte „Brutpflegeverhalten“ ausgelöst und eine stabile emotionale Bindung ist gesichert.

Im Jahr 2013 konnten Forscher bereits nachweisen, dass Hunde im Tierheim, die bei einer Kontaktaufnahme die innere Augenbraue hochziehen, deutlich schneller in eine neue Familie vermittelt werden.

Dackel und Schuh

Diesem süßen Dackel verzeiht man wirklich alles, oder?© Shutterstock

Der direkte Vergleich

Nun belegt eine aktuelle Studie des selben Forscherteams um Juliane Kaminski von der University of Portsmouth (Großbritannien), dass Wölfe diese spezielle Fähigkeit nicht besitzen. Zwar ist die Gesichtsmuskulatur von Wölfen und Hunden weitgehend gleich – nur ein kleines Detail eben nicht. Hunde besitzen nämlich einen zusätzlichen Muskel, der ausschließlich für das Anheben der inneren Augenbraue zuständig ist. 

Zudem beobachteten die Forscher laut der im Fachjournal „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS) veröffentlichten Ergebnisse ihrer Arbeit, dass Hunde dies auch im Kontakt mit den Wölfen anwandten.

Ein Blick nur für uns Menschen

Als Erklärung für die Veränderung in der Gesichtsmuskulatur wird Selektionsdruck während der Domestizierung der Caniden vermutet. Also: Hunde, die diesen speziellen „niedlichen“ Blick durch die Brauenbewegung besaßen, wurden bevorzugt ausgewählt und es wurde sich intensiver um sie gekümmert.

Da die Hunde sich erst vor etwa 33.000 Jahren von Wölfen evolutionär getrennt haben, ist die extrem schnelle Entwicklung in Bezug auf die Gesichtsmuskulatur bemerkenswert.

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