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Fahrradfahren mit Hund
© Shutterstock

Vierbeiner und Zweiräder: So gelingt die Fahrradtour mit dem Hund

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Raus aus dem Hundekorb, rein in die Natur mit dem Rad: Viele Vierbeiner lieben es, mit Frauchen oder Herrchen Fahrrad zu fahren. Sie genießen dabei die frische Luft und können sich entweder auspowern oder lässig chauffieren lassen. Was es dabei zu beachten gibt und welche Variante für den eigenen Vierbeiner am besten geeignet ist, gibt es hier nachzulesen.

Ist Fahrradfahren mit Hund erlaubt?

Bevor sich Zweibeiner in das Abenteuer Radfahren mit Vierbeiner stürzen, ist eine Sache wichtig zu wissen: Wie sieht die rechtliche Lage für eine gemeinsame Fahrradtour mit dem Hund aus?

Die Straßenverkehrsordnung regelt im § 28 die Mitnahme eines Tieres. Der Hund ist das einzige Tier, welches vom Fahrrad aus geführt werden darf. Ob mit oder ohne Leine ist dem Halter überlassen. Prinzipiell sind zwei Bedingungen zu erfüllen:

  1. Der Fahrer ist in der Lage auf den Hund einzuwirken.
  2. Es besteht keine Gefährdung des Verkehrs.

Fahrradfahren mit Hund: Varianten

Grundsätzlich kann jeder Hund das Radfahren mit seinem Menschen genießen. Für jede Fellnase, ob groß oder klein, jung oder alt oder fit oder mit Handicap, gibt es eine Lösung.

Für Disziplinierte: Fahrradfahren mit Hund ohne Leine

Voraussetzung dafür, dass ein Hund am Fahrrad laufen kann, und das ohne Leine, ist ein absoluter Grundgehorsam und ein entspanntes Wesen des Vierbeiners. Gewöhnen Sie Ihren Hund langsam und Schritt für Schritt an die Regeln beim Laufen neben dem Fahrrad. Besonders athletische und ausdauernde Hunde können vom gemeinsamen Radfahren profitieren. Beispiele für sportliche Hunderassen sind unter anderem: Border Collie, Deutsch Kurzhaar und Rhodesian Ridgeback. Sie können sich körperlich auspowern und verbringen gemeinsam Zeit in der Natur mit ihren Menschen.

Als zweite Bedingung ist selbstverständlich die körperliche Fitness und das Alter des Vierbeiners wichtig. Sowohl für gesundheitlich eingeschränkte Hunde, besonders schwere Fellnasen, Welpen, als auch für Senioren ist das Laufen neben dem Fahrrad nicht die richtige Wahl. Bei kleinen Hunden mit kurzen Beinen sind ein langsames Tempo und kurze Strecken einzuhalten. Diese Voraussetzungen gelten auch für die nächste Variante.

Soll der Hund ohne Leine neben dem Fahrrad laufen, muss er aufs Wort hören© Shutterstock

Auspowern plus Sicherheit: Fahrradleine, Abstandhalter und Hundehalterung

Einige Hundehalter möchten beim Fahrradfahren mit Hund nicht auf die Leine verzichten. Das kann mehrere Gründe haben. Ist man im Wald mit dem Fahrrad unterwegs, kann ein Vierbeiner mit ausgeprägtem Jagdtrieb Wild wittern und aufscheuchen. Eine Leine verhindert zwar das Ausbüchsen des Hundes, kann aber zu einem gefährlichen Sturz seines Menschen führen. Daher sollten nur erfahrene Radfahrer diese Variante wählen.

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Hilfreiches Zubehör, welches ein sicheres Fahrradfahren ermöglicht, ist im Fachhandel erhältlich. Sinnvoll ist ein Abstandhalter, welcher rechts vom Fahrrad befestigt wird. Auf der rechten Seite ist der Hund vom Gegenverkehr und geschützt.

Direkt am Abstandhalter sichert Frauchen oder Herrchen die Leine und hat somit beide Hände frei beim Radfahren. Für erhöhte Sicherheit ist der Abstandhalter mit einer Federung ausgestattet. Dadurch werden sprunghafte Bewegungen des Hundes abgepuffert. Zudem sollte die Leine der Fellnase ausschließlich an einem Geschirr befestigt werden. Ein Halsband kann zu Verletzungen führen. Extra-Tipp: Findet die Radtour bei Dunkelheit statt, sollte die Leine unbedingt mit Reflektoren ausgestattet sein. So sehen andere Radfahrer und Passanten den Hund rechtzeitig und können ausweichen.

Ein Geschirr samt Leine ist die sichere Variante für das Fahrradfahren mit Hund© Shutterstock

Tolle Aussicht: Fahrradfahren mit Hund im Korb

In einem Fahrradkörbchen nehmen zierliche Vierbeiner gerne Platz. Auf diese Weise sind sie mitten im Geschehen, genießen den angenehmen Fahrtwind und den Ausblick ohne an ihre körperlichen Grenzen zu stoßen. Für die Mitnahme einer Fellnase in einem Korb gibt es einiges zu beachten:

  • nur kleine Hunde, bis zu einem Körpergewicht von circa 15 Kilogramm passen in ein Körbchen und sind problemlos mitzunehmen
  • Fliegengewichte, wie zum Beispiel ein Yorkshire Terrier, können vorne am Lenker mitfahren
  • Hunde, die mehr als 6 Kilogramm wiegen, sind besser hinten am Gepäckträger aufgehoben
  • der Fahrradkorb muss während der Fahrt sicher verschlossen sein
  • Körbe sind unterschiedlich belastbar; Hunde sollten das empfohlene Maximalgewicht niemals überschreiten
  • Spaß an der Sache: die mitfahrende Fellnase hat ausreichend Platz und fährt entspannt mit
Kleine Vierbeiner dürfen - gut angebunden - auch im Fahrradkörbchen mitfahren© Shutterstock

Praktisch: Fahrradfahren mit Hund im Anhänger

Ein Hundeanhänger wird ganz einfach an der Hinterachse des Fahrrads befestigt. Bei der Radtour eignen sich Untergründe, die eben sind. Von sperrigen Waldwegen ist bei dieser Variante abzuraten. Es ist die ideale Lösung für längere Strecken oder wenn es mal schnell gehen muss. Für welche Vierbeiner ist die Variante geeignet?

  • sehr kleine Hunde, wie zum Beispiel Chihuahuas
  • Hunde mit Gelenkprobleme, z.B. Arthrose, oder anderen Beeinträchtigungen
  • ältere Hunde
  • Welpen

Größere Hunde, wie zum Beispiel Golden Retriever, sind nur bedingt für das Fahrradfahren im Anhänger geeignet. Bei einem Körpergewicht ab 25 Kilogramm kann das Mitnehmen einer Fellnase im Anhänger zu einer kräftezehrenden Angelegenheit für den Menschen werden. Schließlich kommt zusätzlich das Gewicht des Fahrradanhängers hinzu. Wenn es sich jedoch nur um kurze Strecken handelt oder der Zweibeiner eine hohe Ausdauer und Kraft verfügt, steht auch dem nichts im Wege.

Besonders für lange Strecken eignet sich ein Fahrradanhänger als Transportmittel für den Hund© Shutterstock

Was gibt es beim Fahrradfahren mit Hund zu beachten?

Bei der Variante, bei der Hunde neben dem Fahrrad mitlaufen, werden leicht Fehler gemacht. Ein Hund ist ein treuer Begleiter, der seinem Menschen überall folgt. Dennoch kann eine undurchdachte Radtour für den Vierbeiner Stress und eine hohe Belastung bis hin zu gesundheitlichen Problemen bedeuten.

No-Go: ausdehnende Fahrradtouren an warmen Tagen

Fakt ist: Hunde können hohe Temperaturen nicht gut vertragen. Außer an den Pfoten fehlt den Vierbeinern die Fähigkeit zu schwitzen. Ihre Körpertemperatur gleichen sie bei Hitze durch Hecheln aus. Allein schon Gassi-Runden sollten bei sommerlichen Temperaturen in den frühen Morgen- und späten Abendstunden verlegt werden. Für sportliche Aktivitäten sieht es gleichermaßen aus. Höchstleistungen durch schnelles Laufen auf Asphalt neben dem Fahrrad im Sommer können ernsthafte gesundheitliche Risiken bergen.

Bei Temperaturen über 20 Grad und starker Sonneneinstrahlung laufen Vierbeiner Gefahr, einen Hitzeschlag zu erleiden.

Außerdem kann ein heißer Untergrund die empfindlichen Hundepfoten verbrennen. Daher ist von einer Fahrradtour am Tage bei sommerlichen Temperaturen ausdrücklich abzuraten.

Immer ausreichend Wasser dabei haben

Bei erhöhter körperlicher Betätigung brauchen die Vierbeiner mehr Wasser als gewöhnlich. Hundehalter sollten daher nicht sparsam mit der Wassermenge sein, die sie mitnehmen. Praktisch sind spezielle Wasserbehälter für unterwegs. Während der Radtour legen Hundehalter immer Trinkpausen für den Hund ein. Dann kann es wieder mit neuer Kraft weitergehen.

Untergrund: harte Böden meiden

Für das Radfahren mit Hund eignet sich ein weicher Untergrund, welcher bei jedem Schritt etwas nachlässt. Waldböden oder auch Wiesen sind hier ideal. Asphalt lässt nicht nach und kann – wenn der Hund dauerhaft darauf läuft – zu Gelenkproblemen führen. Daher ist die Fahrradtour in der Natur immer vorzuziehen. Abgesehen davon, dass der Erholungswert für Mensch und Vierbeiner im Grünen mindestens doppelt so hoch ist, als auf einer asphaltierten Straße.

Auf ruhige Routen ausweichen

Schnell mal nach Feierabend eine Fahrradtour in der Innenstadt mit Hund unternehmen? Davon ist tendenziell abzuraten. Abgesehen vom harten Boden, ist der Hund zu vielen Umweltreizen ausgesetzt. Dies bedeutet für den Vierbeiner Stress.

Außerdem sind Orte, an denen viele Menschen unterwegs sind, nicht ganz ungefährlich für Radfahrer und Hund. Im Bruchteil von Sekunden können unerwartete Ereignisse eintreten. Zum Beispiel, wenn ein Kind plötzlich auf den Fahrradweg rennt oder sich Glasscherben auf dem Weg befinden – beides führt zu abruptem Bremsen oder gefährlichen Ausweichmanövern. Viel entspannter läuft es etwas abgelegener ab, entlang eines Feldweges oder im Wald.

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