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Siberische Husky Welpen in der Hand
© Shutterstock

Daran erkennen Sie einen guten Hundezüchter

von Carina Petermann

am aktualisiert

Sie haben sich entschieden: Ein Vierbeiner soll bei Ihnen einziehen. Und zwar nicht irgendeiner, sondern ein Welpe einer bestimmten Rasse! Je nach Rasse ist das Angebot groß oder klein. Bei seltenen Hunden ist es möglich, dass Sie lange warten und weit fahren müssen, bevor Sie Ihren Wunschwelpen in die Arme schließen können. In jedem Fall gilt: Augen auf beim Hundekauf! Denn im Internet oder auf eBay Kleinanzeigen finden Sie zahlreiche unseriöse Angebote von „Vermehrern“, die vermeintliche Rassehunde günstiger verkaufen. Sie zahlen für diese viel mehr Geld als für einen Hund aus dem Tierschutz, haben aber dennoch keinen „richtigen“ Rassehund. Lesen Sie hier, worauf Sie beim Hundekauf achten sollten.

Der Züchter ist Mitglied in einem Verein

„Wir brauchen keine Papiere, wir sind nur Hobbyzüchter!“ Wer dieses Argument hört, sollte vom Kauf eines Welpen Abstand nehmen. Damit der Hund eine Ahnentafel bekommt, müssen die Züchter Mitglied in einem Verein sein. Weder die Papiere noch die Mitgliedschaft sind teuer. Unseriöse Züchter sind nicht in einem Verein, weil sie dessen Kriterien nicht erfüllen können. Denn der Verein kontrolliert, dass der Züchter mit reinrassigen Tieren züchtet. Und fast noch wichtiger: Dass gesunde, typvolle und wesensfeste Tiere zum Einsatz kommen. Viele Vereine führen regelmäßige Zuchtkontrollen durch, bevor die Welpen an ihre neuen Besitzer gehen. Übrigens: Auch Züchter in einem Verein sind in der Regel Hobbyzüchter. Aber sie nehmen ihr Hobby und die Gesundheit der Tiere ernst.

Gesunde Eltern und Welpen

Mischlinge seien gesünder als Rassehunde – dies ist ein Vorurteil, dass mancher Hundefreund kennt. Tatsächlich gibt es bei jeder Hunderasse Erkrankungen, an denen die jeweiligen Hunde häufiger erkranken. Beispielsweise trifft dies auf Hüftdysplasie bei vielen großen und mittelgroßen Hunden zu. Doch ein seriöser Züchter wählt die Elterntiere entsprechend aus: Er lässt die Hüften mittels Röntgenuntersuchung abklären, nur gesunde Tiere kommen in die Zucht. Unseriöse Züchter machen dies nicht – schließlich sind die Untersuchungen teuer und schmälern den Gewinn. Ihre Tiere leiden darum häufiger unter den entsprechenden Krankheiten, was das genannte Vorurteil bestätigt. Informieren Sie sich also über mögliche Erkrankungen Ihrer Wunschrasse und sprechen Sie mit dem Züchter über seine Gesundheitsvorsorge. Jeder seriöse Züchter wird bereit sein, Ihnen die Ergebnisse schriftlich zu zeigen. Viele stellen sie bereits vorab auf ihre Homepage oder veröffentlichen sie über die Seiten ihres Vereins.

Vor dem Kauf: intensives Kennenlernen

Bevor Sie sich für einen Welpen entscheiden, sollten Sie das Zuhause des Züchters besuchen dürfen. Ein guter Züchter nimmt sich Zeit für Ihre Fragen und möchte mehr über Sie erfahren. Schließlich ist ihm wichtig, dass sein Welpe in gute Hände kommt. Wenn der Züchter Sie kennenlernt, kann er außerdem besser entscheiden, welcher Welpe zu Ihnen passt. Viele teilen die Welpen erst ab der fünften oder sechsten Woche zu, da sich erste Charaktermerkmale der kleinen Vierbeiner erst dann zeigen.

Familienanschluss statt Zwingerhaltung

Achten Sie bei Ihrem Besuch auf die Haltung der Hunde: Zwingerhaltung sollte tabu sein. Zu Beginn sollten die Welpen samt Mutter einen Rückzugsort in einem ruhigen Raum haben. Sind sie älter, sind sie in Zimmern, in denen mehr los ist, gut aufgehoben. Diese Zeit ist wichtig für die Prägung der Welpen. Auch die Elterntiere sollten im Haus wohnen – sofern es sich nicht um einen Deckrüden von einem anderen Züchter handelt.

Klasse statt Masse

Mehrere Rassen oder drei Würfe zur gleichen Zeit? Seien Sie kritisch, wenn der Züchter Ihrer Wahl mehr als eine Rasse züchtet. Zwei Würfe oder mehr gleichzeitig können vorkommen, wenn mehrere Hündinnen im Haushalt leben. Doch kann der Züchter allen gerecht werden – oder geht es um möglichst viel Profit? Hündinnen sollten nur einmal pro Jahr einen Wurf haben, also eine Hitze überspringen.

Ansprechpartner statt Verkäufer

Ein guter Züchter ist gerne bereit, Ihnen Fragen rund um die Rasse zu beantworten. Auch nach dem Kauf ist er interessiert daran, zu wissen, wie es seinen Schützlingen geht. Die Gespräche sollten weniger ein Kaufgespräch sein, sondern mehr ein gegenseitiges Kennenlernen. Schließlich verkauft der Züchter Ihnen keine Waschmaschine, sondern Ihr potenzielles neues Familienmitglied. Seien Sie kritisch, wenn Züchter mit unhaltbaren Aussagen wie „Allergikerhund“ werben.

Kaufpreis und Vertrag

Einen Rassehund zum Schnäppchenpreis gibt es nicht. Wer beim Vermehrer kauft, bekommt keinen Rassehund, denn Zucht bedeutet Selektion nach gesundheitlichen, charakterlichen und optischen Kriterien. Natürlich steht ein hoher Kaufpreis nicht zwangsläufig für Qualität. Manche Verkäufer von Designer Dogs wie Golden Doodle und Co. verkaufen ihre Welpen teurer als reguläre seriöse Züchter anerkannter Rassen. Fragen Sie ruhig, wie sich ein höherer Kaufpreis erklären lässt. Mit dem Kauf geht ein Vertrag sowie die Übergabe des Stammbaums einher, der beide Seiten absichert. Oft gibt es zusätzlich ein Gesundheitszeugnis.

Mehr als ein Geschäft: die Abgabe der Welpen

Ein guter Züchter gibt seine Welpen erst ab der achten oder neunten Woche ab. Sie verfügen zu diesem Zeitpunkt über die notwendige Grundimmunisierung, sind gechipt und mehrfach entwurmt. Frühere Abgaben sind nicht gut für die Entwicklung des Hundes. Allzu spät sollte der Welpe wiederum nicht bei Ihnen einziehen. Umso einfacher fällt ihm die Bindung an Sie und das Gewöhnen an sein neues Zuhause. Der Züchter wird den Welpen nicht „zwischen Tür und Angel“ abgeben, sondern sich Zeit lassen und Ihnen auch am Tag der Abgabe Fragen beantworten. Viele geben eine vertraute Decke und etwas des bekannten Futters mit, um dem Welpen das Gewöhnen an sein neues Zuhause zu erleichtern.

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