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Entzündetes Hundeauge

Hunde haben oft eine entzündete Bindehaut

© Shutterstock

Bindehautentzündung beim Hund (Konjunktivitis)

von Philipp Hornung

am aktualisiert

Bindehautentzündungen, auch Konjunktivitis genannt, treten bei Hunden häufig auf. Bestimmte Hunderassen sind aufgrund ihrer Anatomie oder Genetik sogar besonders anfällig. Ob durch Zugluft, Fremdkörper im Auge oder einen Virus: Die Gründe für eine Augenentzündung sind vielfältig.

Die Konjunktivitis gerhört zu den häufigsten Augenerkrankungen bei Hunden. Wir zeigen Symptome, Verlauf und Behandlungsmöglichkeiten.

Bindehautentzündung beim Hund in Kürze

  • Bindehautentzündungen können leicht und unkompliziert oder langwierig und chronisch sein
  • Die vielfältigen Auslöser reichen von Zugluft über Allergien bis hin zur genetischen Veranlagung
  • Bei ersten Anzeichen wie roten, tränenden Augen mit einem eitrigen Ausfluss sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen
  • Die Behandlung erfolgt ursachenabhängig mit Augentropfen, Gels und Cremes, Antimykotika oder Hausmitteln

Definition der Bindehautentzündung bei Hunden

Die Bindehaut (Konjunktiva) befindet sich beim Hund wie auch beim Menschen auf den Innenseiten der Lider. Die Schleimhaut ist unter anderem dafür zuständig, die Augen des Hundes feucht und sauber zu halten. Kommt es zu einer Entzündung, spricht der Tiermediziner von einer Konjunktivitis. Dabei kommt es zu Rötungen, vermehrtem Tränenfluss, Vereiterung und geschwollenen Augenlidern.

 

Ursachen

Die Ursachen für eine Konjunktivitis beim Hund können vielfältig sein, sind meist jedoch unbedenklich. Fremdkörper im Auge oder Zugluft sind die häufigsten Auslöser. Auch allergische Reaktionen, beispielsweise auf Hausstaubmilben, Gräser oder Pollen, können zu Entzündungen im Auge führen. Nur wenn Bakterien, Viren oder Pilze die Ursache sind, ist eine Bindehautentzündung beim Hund ansteckend.

Rassebedingte Prädisposition

Spezielle Zuchtmerkmale sind außerdem bekannt dafür, Augenentzündungen zu begünstigen. Große Kulleraugen wie bei Englischen BulldoggenFranzösischen Bulldoggen, Boxern oder Möpsen sind hier ein Stichwort. Durch genetische Selektion zwecks immer größerer und vermeintlich niedlicherer Augen ist die Lidspalte immer kleiner geworden. Auch Fehlstellungen des Lids (beispielsweise das sogenannte Roll-Lid) können auftreten.

Andere Rassen, wie beispielsweise Cocker Spaniel, verfügen am Lid über kleine Härchen. Diese können ins Auge hineinwachsen und zu chronischen Entzündungen führen.

Symptome

Zu den eindeutigsten Anzeichen für eine Bindehautentzündung zählen die deutliche Rötung der Augen, Schwellungen und Ausfluss. Die Schwellungen treten in den oberen und unteren Lid-Regionen auf, häufig ebenfalls in Kombination mit leichten Rötungen. Das Auge selbst erweckt den Eindruck, blutunterlaufen zu sein und kann mitunter stark gerötet sein. Hinzu kommt vermehrte Augenflüssigkeit, die das Auge glasig erscheinen und gegebenenfalls auch tränen lässt. In fortgeschrittenem Stadium wird der Ausfluss eitrig, gelb und verklumpt.

Auch das Verhalten des Hundes deutet an, dass etwas nicht stimmt: Bei einer Bindehautentzündung versucht das Tier meist, sich mit der Pfote das Auge zu reiben. Außerdem hält der Vierbeiner das betroffene Auge leicht oder stark zugekniffen und blinzelt häufig.

Symptome im Überblick:

  • Rötungen im Auge sowie am Randbereich
  • Schwellungen an Ober- und Unterlid
  • Glasige Augen bis hin zu Ausfluss, auch eitrig-gelb und/oder verklebt
  • Der Hund kneift das Auge zusammen und blinzelt häufig
  • Der Hund versucht mit der Pfote, das Auge zu reiben

Wie lange dauert es?

Wie lange die Symptome anhalten, hängt von den Ursachen der Erkrankung ab. Ist die Entzündung nur durch Zugluft oder einen Fremdkörper entstanden, ist das Gröbste nach wenigen Tagen überstanden. Bakterielle Infekte sollten nach maximal 14 Tagen abgeklungen sein. Handelt es sich jedoch um einen Virus, kann die Erkrankung langwierig sein. Vom Auftreten der ersten Symptome bis zum endgültigen Abheilen vergehen mindestens drei Wochen.

Bindehautentzündung behandeln

Bereits beim ersten Verdacht auf eine Konjunktivitis sollten Sie das Tier einem Tierarzt vorstellen. Weil die Ursachen vielfältig sein können, sind Einschätzung und Diagnose durch einen Fachmann notwendig. Der Veterinärmediziner identifiziert bei der Untersuchung zunächst die Ursache. Anschließend leitet er entsprechende therapeutische Maßnahmen mit geeigneten Medikamenten ein.

Bindehautentzündung beim Hund mit Arzneimitteln behandeln

Bei der unkomplizierten Konjunktivitis, die durch Zugluft oder Staub hervorgerufen wird, kommen meist Augentropfen zum Einsatz. Bei nur leichtem Ausfluss hilft manchmal auch schon ein einfacher Augentrostkomplex aus dem Tierfachhandel. Ist der Verlauf chronisch, greift der Tierarzt gerne auf Augengele und -cremes zurück. Bakterien und Pilze erfordern schon schwerere Geschütze: Antibiotika und Antimykotika sind hierbei notwendig.

Wamiz-Ratgeber: Augentropfen für Hunde

Treten Allergien durch Pollen und Gräser auf, kommt — wie beim Menschen auch — eine Hyposensibilisierung infrage. Die Therapie umfasst einen längeren Zeitraum, in dem der (tierische) Patient langsam an die allergieauslösenden Substanzen gewöhnt wird.

Bindehautentzündung beim Hund mit Hausmitteln behandeln

Bei leichten Fällen, die durch oberflächliche Reizungen hervorgerufen wurden, sind alte Hausmittel eine bewährte Methode. Kamillentee ist nicht die geeignetste Wahl! Zwar wirkt Kamille entzündungshemmend, trocknet jedoch gleichzeitig die Schleimhäute aus. Greifen Sie lieber zu lauwarmen Spülungen ohne Zusätze. Verklebte Augen lassen sich außerdem bestens mit einem feuchten, fusselfreien Tuch reinigen.

Ausführliche Informationen zu Hausmitteln bei einer Bindehautentzündung beim Hund

Welche Kosten entstehen?

Eine pauschale Aussage zu den Tierarztkosten ist leider nicht möglich. Dazu sind die Ursachen zu vielfältig. Häufig müssen etwaige Vorerkrankungen mitbehandelt werde. Es kann sich außerdem um chronische Erkrankungen wie eine Allergie handeln. Bei einfachen Bindehautentzündungen belaufen sich die Kosten auf nicht mehr als rund 25 Euro — inklusive Augentropfen. Sind hingegen kostenintensive Therapien oder sogar operative Eingriffe notwendig, kommen schnell mehrere Hundert Euro zusammen.

Vorbeugen — soweit möglich!

Gehört Ihr Hund nicht zu den besonders anfälligen Rassen, können Sie vielen Formen der Bindehautentzündung vorbeugen.

Zugluft: Wenn Sie mit Ihrem vierbeinigen Liebling im Auto unterwegs sind, halten Sie die Fenster geschlossen. Zugluft führt sehr schnell zu einer Reizung der Bindehaut, die wiederum eine Entzündung nach sich zieht. Zu Hause gehört das Hundekörbchen in eine geschützte, ruhige Ecke ohne Zugluft.

Allergien: Ob bei Ihrem Hund Allergien gegen Pollen oder Gräser vorliegen, können Sie beim Tierarzt testen lassen. Genaues Beobachten hilft aber auch schon. Halten Sie das Tier zur Blütezeit von entsprechenden Feldern und Wiesen fern, soweit möglich.

Rassebedingte Prädisposition: Kleine Hunde bewegen sich in Bodennähe, sodass eher Fremdkörper in die Augen gelangen. Außerdem haben sie häufig verengte Tränenkanäle, was Entzündungen ebenfalls begünstigt. Spezielle Augentropfen, um das Auge feucht zu halten, sind eine Möglichkeit der Prävention. Leidet Ihr Partner mit der kalten Schnauze an chronisch entzündeten Augen? Dann ist eine Operation wohl der einzige Ausweg.

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